Die Heiligen Häupter von Roermond wurden Jahrhunderte lang als Reliquien verehrt. In den folgenden Videos erklärt Dr. Hiram Kümper, Professor für Geschichte an der Universität Mannheim, was Reliquien sind und warum diese im Christentum eine besondere Bedeutung haben.
Text von Nele Möllenbernd und George Timm / Videos von Johanna Goebel und Max Laumann
„Reliquien sind die Gebeine von Heiligen“, erklärt Kümper. Heilig wird man, in dem man besondere Taten für den Glauben vollbracht hat – das trifft im frühen Christentum besonders auf Märtyrer zu. Diesen Knochen der Heiligen – sogenannten Primären Reliquien – wird im christlichen Glauben eine große Bedeutung zugeschrieben.
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Nach der Vorstellung von Gläubigen sind die Knochen der Heiligen mit einer speziellen Macht aufgeladen. Jedoch werden nicht nur die Knochen als Reliquien verehrt, sondern auch Gegenstände wie beispielsweise ein Tuch oder ein Kreuz, die von Heiligen berührt wurden. Durch die Berührung wird die Macht der Heiligen an die jeweiligen Gegenstände weitergegeben.
So wurden diese Gegenstände ebenfalls als sogenannte Sekundäre Reliquien verehrt. Auch bei der Ausstattung von katholischen Kirchen spielen Reliquien eine wichtige Rolle. In jedem katholischen Altar ist in der Regel eine Reliquie versenkt, um die Macht an die Kirche und die Gemeinde zu übertragen.
Für diesen Text haben wir, Nele Möllenbernd und George Timm, die geführten Interviews mit Prof. Dr. Hiram Kümper von der Universität Mannheim zur Verehrung von Reliquien ausgewertet und zusammengefasst.