TH Köln, Campus Südstadt

Über uns

Dies ist ein Projekt von Studierenden der Studiengänge „Konservierung und Restaurierung von Textilien und Archäologischen Fasern“ und dem Studiengang „Online Redaktion“ an der TH Köln. Bei unserer Exkursion wurden wir von Studierenden des Studiengangs Geschichte an der Universität Mannheim (Beifach „Geschichte kuratieren und vermitteln“) begleitet.

Mit diesem Projekt soll die Konservierung und Restaurierung der 45 Heiligen Häupter von Roermond begleitet werden. Zudem soll die Wichtigkeit dieser Reliquien im historischen Kontext vermittelt werden, damit die historischen Funde wieder an Bedeutung gewinnen und nach der Restaurierung wieder in ihre Heimatstadt Roermond zurückkehren können.

Beteiligte Studiengänge

Online-Redaktion

Wer sind wir?
Wir sind 18 Studierende des Studiengangs Online-Redaktion an der Technischen Hochschule Köln. Unsere Studieninhalte sind breit gestreut. Wir lernen viel über klassische journalistische Tätigkeiten, lernen, wie man am besten welche Bilder für Content auswählt, können aber nach Abschluss unseres Studiums sowohl mit Photoshop & Co. als auch mit Coding-Programmen umgehen. 

Wie kommt es, dass wir zusammen an diesem Projekt arbeiten?
Der Studiengang Textilien und Archäologische Fasern (kurz TAF) der TH Köln beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit den Heiligen Häuptern von Roermond und ihrer möglichen Verbindung zu Köln. Daher möchten sie mehr Menschen daran teilhaben lassen, wo wir, der OR-Studiengang, zum Einsatz kommen. Im Zuge unseres Webprojekts sind wir nun dafür verantwortlich, einen Webauftritt zu erstellen und ansprechende Inhalte zu kreieren. 

Wieso sind wir bei diesem Projekt dabei? 
Das Webprojekt findet bei uns immer im 4. Semester statt. Dabei können wir meist zwischen zwei Projekten wählen, die wir dann über das gesamte Wintersemester begleiten. Das Projekt ist sehr praxisnah, weil die meisten von uns mit dem Thema bisher überhaupt nichts zu tun hatten und mussten uns auch erstmal einarbeiten. Aber genauso läuft das auch im normalen Berufsleben von OR-Absolvent*innen ab. Wir werden mit neuen Themen konfrontiert und müssen uns oft erst einmal herantasten. Es gab schonmal Gespräche zu einem anderen Projekt der TAF-Studierenden und dieses Mal hat es mit der Zusammenarbeit zeitlich und strukturell gut gepasst. Dann kam die Idee, das Thema mit den Geschichts-Studierenden zu kombinieren. Wir haben als Online-Redaktion zwar die Fachkompetenz, aber keine Sachkompetenz.

Wie haben wir uns auf dieses Projekt vorbereitet?  
Die Vorbereitung auf unser Projekt hat damit begonnen, dass wir uns zunächst ausführlich Gedanken darüber gemacht haben, welche Inhalte die Besucher unserer Website besonders interessieren könnten. Daraus heraus haben wir Konzepte und Ideen für die Konzeption dieser Website und für die Inhalte unserer Website gesammelt und entwickelt. Zusätzlich haben wir auf der Exkursion nach Roermond mit verschiedenen Menschen gesprochen, die mit der Bergung und den übrigen Funden der Roermonder Kirchen beteiligt waren. Außerdem waren wir an relevanten Orten, wie beispielsweise dem Fundort der Häupter in Roermond und dem Aufbewahrungsort vieler Häupter in Köln, um die bestmöglichen Informationen für die Inhalte unserer Website zu bekommen.  

Welche Kompetenzen aus unserem Studium helfen uns besonders bei der Arbeit an diesem Projekt?  
Die Inhalte unseres Studiums haben uns sehr gut auf das Projekt vorbereitet. Wir haben bereits mit verschiedenen Content-Management-Systemen Websites erstellt, sodass wir den technischen Voraussetzungen des Projekts gerecht werden können. Ebenfalls haben wir einige Techniken des journalistischen Schreibens und des Recherchierens gelernt, sodass wir auch den Inhalt der Website erstellen können, obwohl uns das Thema im Gegensatz zu den anderen beteiligten Studiengängen fremd ist. Auch die Content Produktion, die wir vor, während und nach den Exkursionen betrieben haben (Foto, Video und Ton) haben wir innerhalb unseres Studiums erlernen und teils vertiefen können.  

Was hat uns bei der Arbeit an diesem Projekt bisher besonders gefallen?  
Tatsächlich hat uns von Anfang an das Unbekannte interessiert. Niemand von uns war vor dem Projekt mit den Themen rund um die Konservierung von Materialien vertraut. Wir haben viel Neues gelernt, zum einen von den Studierenden bzw. Dozierenden aus ganz anderen Fachrichtungen und auch von Expertinnen in Roermond. Außerdem hat uns das gemeinsame  Arbeiten an einem Projekt sehr viel Spaß gemacht. Jeder von uns konnte sein Wissen und Können mit einbringen und so konnten wir zusammen ein Projekt umsetzen, auf das wir stolz sind!  

Was liegt uns im Hinblick auf dieses Projekt besonders am Herzen? 
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen drei verschiedenen Studiengängen.

Wie sieht die Zukunft dieses Projekts aus? Wie arbeitet ihr daran weiter?  
Dieses Projekt und somit auch diese Website, soll stetig fortgeführt werden und den Besuchern dieser Website fortlaufend interessante Informationen über die heiligen Häupter von Roermond liefern. Wir hoffen, dass unsere Inhalte informativ für viele Besucher sind und diese unsere Website sowohl in naher Zukunft, aber auch noch in ein paar Monaten oder Jahren gerne besuchen, um an Informationen rund um die heiligen Häupter von Roermond zu gelangen.  

Was/Wen wollen wir mit dieser Website erreichen? 
Die Zielgruppe für diese Website ist sehr unterschiedlich. Um uns zu veranschaulichen, welche Art von Personen wir mit der Website erreichen wollen, haben wir Personas erstellt. Dazu gehören Tourist*innen, die die Stadt Köln besuchen, Lehrer*innen oder Wissenschaftler*innen, Interessierte an Kirchen als Kulturgut, aber auch Interessierte an dem Studiengang TAF, die sich ein Bild von deren Arbeit machen wollen. 

Welchen Zweck verfolgen wir mit dieser Website? 
Wir möchten über unser Projekt informieren und dabei veranschaulichen, wie wir Studierende aus den drei Studiengängen daran arbeiten. Wir haben komplett unterschiedliche Sichtweisen darauf und möchten dies darstellen. Die Website soll mehr Hintergrundinformationen zu den Heiligen Häuptern von Roermond liefern und die Thematik anschaulich darstellen. 

Hier gibt es weitere Informationen zum Studiengang.

Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut in der Studienrichtung „Textilien und Archäologische Fasern“ (TAF)

Wir aus dem Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut in der Studienrichtung Textilien und Archäologische Fasern“ kurz TAF, machen es uns zur Aufgabe, historische Textilien jeder Art zu bewahren, indem wir sie konservieren und restaurieren. Wir erhalten zum Beispiel Objekte wie Kleidung, Polstermöbel, Paramente, aber auch archäologische Textilfunde. Bei unserer praxisorientierten Arbeit, haben wir Erfahrung im Umgang mit verschiedensten Textilobjekten gesammelt. Darüber hinaus, liegen uns auch Bereiche wie Ethik und Kulturgeschichte der Textilien am Herzen.

Wer sind wir?
Wir studieren Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut in der Studienrichtung Textilien und archäologische Fasern am CICS (Cologne Institute of Conservation Sciences) der TH Köln. Am Projekt sind insgesamt acht Studierende beteiligt, jeweils vier aus dem ersten und fünften Bachelor-Semester. Unser Studium ist vielseitig aufgebaut. Im Bachelorstudium geht es darum, die Grundlagen der Konservierung und Restaurierung von Textilien im Rahmen unterschiedlicher Projektarbeiten kennenzulernen. Dabei werden Theorie und Praxis innerhalb der Studienrichtung mit Kursen in Kunst- und Kulturgeschichte, Conservation Philosophy und Naturwissenschaften verknüpft. 

Wie kommt es, dass wir zusammen an diesem Projekt arbeiten? 
Für Restaurator*innen ist es aufgrund der vielfältigen Aufgaben im Arbeitsalltag besonders wichtig, mit anderen Gewerken zusammenzuarbeiten. Dadurch lernen wir immer wieder Neues und besonders die Kulturgüter profitieren von einer „Betreuung“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass interessierte Menschen unsere Arbeit mitverfolgen können, damit die Objekte nach ihrer Konservierung oder Restaurierung nicht einfach wieder im Depot (Lager) verschwinden. Wir freuen uns deshalb auf das gemeinsame Experiment, mit Studierenden der Studiengänge Online-Redaktion (TH Köln) und „Geschichte kuratieren und vermitteln“ (Universität Mannheim) unsere Untersuchungen zum Thema Reliquien aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und verschiedene Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit auszuprobieren. Normalerweise verfassen wir wissenschaftlich Arbeiten und Dokumentationen, die nur mit Vorwissen verständlich sind. Uns interessiert deshalb vor allem, wie wir unsere Ergebnisse verständlich für alle nachvollziehbar aufbereiten können.

Wieso sind wir bei diesem Projekt dabei?
Im Laufe unseres Studiums durchlaufen wir mehrere Projekte mit unterschiedlichen Fragestellungen und Schwerpunkten. Für uns ist es das erste Mal, dass wir es mit einer so großen Sammlung an Objekten zu tun haben. Unsere Aufgabe ist es, die Heiligen Häupter als Gesamtkomplex zu erfassen. Unser Ziel ist es, die Textilumhüllungen der Häupter so weit wie möglich technologisch zu erfassen, zu konservieren und dabei gleichzeitig so wenig wie möglich in die originale Substanz einzugreifen:  

  • Wir dokumentieren die bereits erfolgten Untersuchungen und Maßnahmen sowie alles, was wir selbst herausfinden in einer Datenbank.   
  • Der Fokus unserer Untersuchungen liegt auf den textiltechnologischen Analysen, der Beurteilung des Erhaltungszustands der einzelnen Häupter und dem Erstellen von Konservierungs- und Maßnahmenkonzepten.  
  • Wir dokumentieren den Zustand der Häupter fotografisch und kartieren die verschiedenen Bestandteile der Häupter – vor allem die Gewebe und Nähfäden, um mögliche Rückschlüsse z.B. zu Zeitraum und Ort ihrer Verarbeitung zu ziehen.  
  • Als erste konservatorische Maßnahme fertigen wir stützende Unterlagen an, die individuell an die Form und Bedürfnisse der einzelnen Häupter angepasst sind.  
  • Bei allen Maßnahmen machen wir uns viele Gedanken zu ethischen Aspekten im Umgang mit menschlichen Überresten. 

Wie haben wir uns auf dieses Projekt vorbereitet?
Zunächst einmal mussten wir die Heiligen Häupter länger auf uns wirken lassen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, womit wir es bei diesen besonderen Objekten zu tun haben. Für uns ist der Umgang mit menschlichen Überresten ungewohnt und neu. Zu den weiteren Planungen haben wir uns im Vorfeld viel ausgetauscht und Schritt für Schritt ein Konzept für alle zukünftigen Untersuchungen und Maßnahmen entwickelt. Als wichtigste Vorarbeit wurden alle bisherigen Arbeiten und Daten zu den Häuptern in ein einheitliches Erfassungssystem überführt, das auch langfristig in gleicher Form fortgeführt werden kann.

Welche Kompetenzen aus unserem Studium helfen uns besonders bei der Arbeit an diesem Projekt?
Unser Studium beinhaltet verschiedenste Module, die uns vor allem Kompetenzen wie Planungsvermögen, Dokumentationsmethoden, Projektmanagement, wissenschaftliches Arbeiten, Teamwork und Recherche nahebringen. Durch die vielseitigen Aufgabengebiete können wir uns relativ schnell in neue Situationen einfinden, Herausforderungen meistern und Probleme lösen. Obwohl wir ständig dazu lernen, halten sich vertraute und noch unbekannte Aufgaben in jedem Projekt in etwa die Waage. So stellte uns beispielsweise besonders das Fotografieren der Häupter trotz Fotografiekurs in früheren Semestern vor große Herausforderungen. Für spezielle Tipps und Tricks stehen uns auch jederzeit unsere Mitstudierenden aus den anderen Fachbereichen unseres Instituts zur Seite (Wandmalerei und Kulturgut aus Stein, Objekte aus Holz und Werkstoffe der Moderne, Gemälde, Skulpturen und Moderne Kunst, Schriftgut, Grafik, Fotografien und Buchmalerei).

Was liegt uns im Hinblick auf dieses Projekt besonders am Herzen?
Uns ist besonders wichtig, dass die Heiligen Häupter ihren Weg zurück nach Roermond, in ihre „Heimat“ finden und dass die Gemeinde diese faszinierenden Fundstücke ins Herz schließt. Wir hoffen, dass die Häupter eine identitätsstiftende Wirkung innerhalb der Region entfalten, aber auch überregional zu weiteren Forschungen anregen. Kunst- und Kulturgut verliert seine Bedeutung, wenn es in Vergessenheit gerät. 

Wie sieht die Zukunft dieses Projekts aus? Wie arbeitet ihr daran weiter?
Das Projekt wird unsere vier Erstsemester sicherlich noch einige Zeit begleiten. Als Fünftsemestler steht für uns im kommenden Sommersemester die Bachelor-Abschlussarbeit an, was bedeutet, dass uns nicht mehr viel Zeit für das Projekt bleibt. Da einige Häupter mit sehr seltenen, farbig bedruckten Geweben umhüllt sind, werden wir uns während der verbleibenden Zeit im Sommer mit dem Thema mittelalterlicher Textildrucke und Farbstoffe beschäftigen. Dazu sind sowohl Analysen an den originalen Textilien geplant als auch experimentelle Übungen zu den Techniken der Farbherstellung und Druckverfahren.   

Wieso haben wir uns für die Heiligen Häuptern von Roermond entschieden? Wie kommt es, dass wir an diese Reliquien aus Roermond gekommen sind? 
Frau Prof. Dr. Annemarie Stauffer, die mittlerweile emeritierte Leiterin der Studienrichtung Textilkonservierung, war gemeinsam mit dem Dekan von Roermond Rob Merkx und Dr. Rob Duckers (Emerson College, Well/NL) von Beginn an in diesem Projekt engagiert und sorgte dafür, dass die Reliquienhäupter aus Roermond ihren Weg an die TH Köln fanden. Über mehrere Semester konnte bislang etwa die Hälfte der Häupter gemeinsam mit StudentInnen und der Unterstützung verschiedener ExpertInnen untersucht und konserviert werden. Mehr als 20 Häupter warten also noch in unserem Depot auf ihre Konservierung und die Entdeckung verborgener Geheimnisse…

Hier gibt es weitere Informationen zum Studiengang.